Die Stärke im Schmerz: Wie mein Kampf für Gerechtigkeit mich zu einem besseren Partner gemacht hat
Die Metapher des Kampfes
Jeder kennt das Bild des Kämpfers: jemand, der sich durchbeisst, niemals aufgibt und für seine Überzeugungen einsteht. Lange Zeit habe auch ich mich über diesen Kampf definiert. Ich musste mich gegen ein System behaupten, das übermächtig schien, und habe gelernt, dass man mit unbändigem Willen tatsächlich gewinnen kann. Diese Erfahrung hat mich geprägt und mir eine unerschütterliche Resilienz geschenkt.
Der Prozess der Wandlung
Was man von aussen oft nicht sieht, ist der innere Prozess, der mit einem solchen Kampf einhergeht. Es geht nicht nur um Stärke und Hartnäckigkeit, sondern auch um Momente tiefster Erschöpfung und Zweifel. Es ist ein Prozess, der dich zwingt, deine eigenen Grenzen und die deiner Mitmenschen neu zu bewerten. Man lernt, genau hinzuhören, die feinen Nuancen in der Kommunikation zu erkennen und zu verstehen, wann ein entschlossenes Handeln und wann ein sanftes Abwarten gefragt ist.
Die Lektion: Stärke und Weichheit gehören zusammen
Die wichtigste Lektion, die ich gelernt habe, ist, dass wahre Stärke nicht in der Unverwundbarkeit liegt, sondern in der Fähigkeit, beides zu sein: ein Fels in der Brandung und ein sicherer Hafen. Es ist die Fähigkeit, für Gerechtigkeit zu kämpfen, aber auch die Grösse zu besitzen, die eigene Rüstung abzulegen und Verletzlichkeit zuzulassen. Heute weiss ich, dass Empathie und Resilienz keine Gegensätze sind. Sie sind zwei Seiten derselben Medaille.
Der Mehrwert für eine Beziehung
Was bedeutet das für eine Partnerschaft? Es bedeutet, dass ich ein Partner sein kann, der nicht beim ersten Gegenwind umfällt. Der die Kraft hat, Sicherheit zu geben, wenn das Leben stürmisch wird. Gleichzeitig bringe ich aber auch das tiefe Verständnis dafür mit, dass nicht jeder Kampf gekämpft werden muss. Ich weiss, wie wichtig es ist, einen Raum zu schaffen, in dem man einfach nur sein darf – müde, unsicher, verletzlich. Denn die grösste Stärke einer Beziehung zeigt sich nicht im gemeinsamen Kampf gegen die Welt, sondern in der bedingungslosen Unterstützung füreinander.