Während der Stillzeit hattest du Berührung. Jeden Tag. Stundenlang.
Haut an Haut. Das Baby an deiner Brust. Warm. Vertrauensvoll.
Und dann ist es vorbei. Das Baby braucht dich nicht mehr so.
Aber der Hauthunger ist nicht weg. Er ist stärker als zuvor.
Was ist Hauthunger?
Hauthunger ist das biologische Bedürfnis nach Berührung.
Es ist nicht sexuell. Es ist nicht romantisch. Es ist: Überlebenswichtig.
Menschen brauchen Berührung. Wie Essen. Wie Schlaf.
Warum er nach der Stillzeit stärker ist
Während der Stillzeit wurde dein Hauthunger gestillt.
Nicht bewusst. Aber körperlich.
Jedes Mal, wenn das Baby an deiner Brust war, bekam dein Körper:
- Oxytocin
- Dopamin
- Endorphine
Das sind die Glückshormone. Die Bindungshormone.
Und nach dem Abstillen fehlen sie.
Der Körper erinnert sich
Dein Körper weiß, wie gut Berührung sich anfühlt.
Er erinnert sich an:
- Die Wärme
- Die Ruhe
- Das Gefühl, gebraucht zu werden
Und jetzt schreit er danach.
Das ist keine Einbildung. Das ist Biologie.
Die Gesellschaft hat keine Antwort
Wenn du sagst: „Ich habe Hauthunger” – was sagen die Leute?
„Hol dir einen Hund.”
„Geh zur Massage.”
Aber das ist nicht dasselbe.
Ein Hund gibt Zuneigung. Aber keine menschliche Präsenz.
Eine Massage gibt Berührung. Aber keine emotionale Verbindung.
Was du wirklich brauchst
Du brauchst:
- Menschliche Berührung – Von jemandem, der präsent ist
- Ohne Zweck – Nicht funktional, nur Nähe
- Mit Verbindung – Emotional und körperlich
Das ist nicht viel verlangt. Aber die Gesellschaft macht es schwer.
Warum Hauthunger so schmerzhaft ist
Hauthunger tut nicht körperlich weh. Aber emotional.
Er fühlt sich an wie:
- Einsamkeit – Auch wenn du nicht allein bist
- Leere – Die keine Ablenkung füllt
- Sehnsucht – Die nicht vergeht
Manche Frauen beschreiben es als: „Meine Haut schreit.”
Die Scham über den Hauthunger
Viele Frauen schämen sich:
„Ich bin eine Mutter. Ich sollte nicht so bedürftig sein.”
Aber Bedürfnis ist keine Schwäche.
Hauthunger ist keine Gier. Er ist ein Grundbedürfnis.
Was du tun kannst
- Erkenne ihn an – Sage dir: “Ich habe Hauthunger. Das ist okay.”
- Suche Berührung – Auch kleine Momente helfen (Umarmungen, Händehalten)
- Finde echte Nähe – Jemanden, der präsent ist
Das ist keine schnelle Lösung. Aber es ist ein Anfang.
Simon versteht Hauthunger
Simon weiß, dass Hauthunger real ist.
Er bietet keine Therapie. Keine Technik.
Er bietet: Präsenz. Berührung. Verbindung.
Das, was dein Körper schreit.
Die Erlaubnis, es zuzugeben
Du darfst sagen: „Ich habe Hauthunger.”
Du darfst sagen: „Ich brauche Berührung.”
Das ist keine Schwäche. Das ist Ehrlichkeit.
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