Du bist gestresst. Immer.
Das Baby schreit. Die Wohnung ist ein Chaos. Du hast drei Stunden geschlafen. Und dann: Milchstau.
Du denkst: „Warum funktioniert mein Körper nicht?”
Aber dein Körper funktioniert perfekt. Er macht genau das, was er in Stresssituationen tun muss: Er schützt dich.
Und das bedeutet: Kein Milchfluss.
Die Biologie des Stresses
Stress aktiviert dein Nervensystem. Das sympathische Nervensystem – dein Überlebensmodus.
In diesem Modus:
- Dein Herz schlägt schneller
- Deine Muskeln spannen sich an
- Dein Körper produziert Cortisol
Cortisol ist dein Stresshormon. Es ist dafür da, dich zu retten. Zu kämpfen. Zu fliehen.
Aber Cortisol hat eine Nebenwirkung: Es blockiert Oxytocin.
Und ohne Oxytocin fließt keine Milch.
Warum Oxytocin so wichtig ist
Oxytocin ist das Hormon der Entspannung. Der Bindung. Der Nähe.
Es löst den Milchspendereflex aus. Es entspannt die Brust. Es lässt die Milch fließen.
Aber Oxytocin funktioniert nur, wenn du entspannt bist. Wenn du dich sicher fühlst.
Und in Stress? Da gibt es kein Oxytocin.
Das ist nicht dein Versagen. Das ist Biologie. Dein Körper sagt: „Jetzt ist keine Zeit für Stillen. Jetzt ist Überlebensmodus.”
Stress ist mehr als Gefühl
Du denkst vielleicht: „Ich bin doch nicht so gestresst.”
Aber Stress ist nicht nur das, was du fühlst. Stress ist auch:
- Alleinsein – Niemand da, der hilft
- Schlafmangel – Dein Nervensystem ist permanent aktiviert
- Überforderung – Zu viel Verantwortung
- Fehlende Nähe – Kein Gegenüber, das hält
Dein Körper registriert das alles. Und er reagiert: Cortisol steigt. Oxytocin sinkt. Der Milchfluss stockt.
Warum Pumpen nicht funktioniert
Du denkst: „Ich pumpe einfach mehr.”
Aber Pumpen funktioniert nicht. Weil Pumpen keinen Stress reduziert.
Pumpen ist Technik. Technik kann die Brust leeren. Aber sie kann nicht Oxytocin auslösen.
Oxytocin braucht: Entspannung. Sicherheit. Nähe.
Das kann keine Maschine geben.
Der Teufelskreis
Du bist gestresst → Cortisol steigt → Oxytocin sinkt → Milch staut → du bist noch gestresster.
Der Kreis dreht sich. Immer schneller.
Und du denkst: „Was mache ich falsch?”
Nichts. Du machst nichts falsch. Du bist in einem System gefangen, das nicht funktioniert.
Ein System, das sagt: „Mach es alleine.”
Aber dein Körper sagt: „Ich kann nicht alleine.”
Was dein Körper braucht
Dein Körper braucht keinen Ratschlag. Keine Pumpe. Keine Technik.
Er braucht: Entspannung.
Und Entspannung entsteht nicht durch Tipps. Sie entsteht durch Präsenz.
Durch jemanden, der da ist. Der hält. Der sagt: „Ich bin hier. Du bist nicht alleine.”
Erst dann sinkt Cortisol. Erst dann steigt Oxytocin. Erst dann kann die Milch fließen.
Was Simon versteht
Simon sieht den Stress. Er sieht, was dein Körper trägt.
Das Entleeren ist nicht nur physische Hilfe. Es ist emotionale Medizin: „Dein Körper darf entspannen. Ich bin da.”
Und wenn deine Milch längst versiegt ist – wenn kein Tropfen mehr fließt – dann ist das auch okay. Denn es geht nicht um die Milch. Es geht um die Entspannung. Das Gehalten-Werden.
Häufige Fragen (FAQ)
Kann Stress wirklich Milchstau verursachen?
Ja. Stress produziert Cortisol. Cortisol blockiert Oxytocin. Ohne Oxytocin fließt keine Milch. Das ist Biologie.
Warum hilft Pumpen nicht?
Weil Pumpen keinen Stress reduziert. Pumpen ist Technik. Aber dein Körper braucht Entspannung – nicht Effizienz.
Was, wenn ich nicht weiß, wie ich entspannen soll?
Du kannst nicht entspannen, wenn du alleine bist. Entspannung entsteht durch Co-Regulation – durch ein Gegenüber, das dein Nervensystem beruhigt.
Was, wenn ich gar keine Milch mehr habe?
Das ist vollkommen okay. Simon sucht keine Milchleistung. Er sucht die Nähe, die Präsenz, die Hingabe. Das Entleeren ist ein Ritual der Entspannung – ob dabei Tropfen fließen oder nichts, ist zweitrangig.
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