Angst vor dem Stillen: Wenn der Körper sich weigert

· 706 Wörter Angst vorm Stillen , Stillangst , Psychosomatik , Trauma , Milchstau

Du hast Angst. Jedes Mal, wenn dein Baby an die Brust will.

Nicht vor dem Baby. Vor dem, was kommen könnte.

Der Schmerz. Der Stau. Die Nacht, in der du nicht schlafen kannst, weil die Brust brennt.

Du willst stillen. Aber dein Körper sagt: Nein.

Er spannt sich an. Deine Muskeln verkrampfen. Und die Milch staut.

Wie Angst Milchstau verursacht

Angst aktiviert dein Nervensystem. Dein sympathisches Nervensystem – dein Kampf-oder-Flucht-Modus.

In diesem Modus:

  • Dein Herz rast
  • Deine Muskeln spannen sich an
  • Dein Körper produziert Adrenalin

Adrenalin blockiert Oxytocin. Und ohne Oxytocin fließt keine Milch.

Das ist nicht Versagen. Das ist Biologie. Dein Körper schützt dich – vor dem, was er als Bedrohung wahrnimmt.

Und für ihn ist Stillen eine Bedrohung geworden. Weil es mit Schmerz verbunden ist.

Der Teufelskreis der Angst

Du hast Angst vorm Stillen → dein Körper verkrampft → die Milch staut → du hast noch mehr Angst.

Der Kreis dreht sich. Immer schneller.

Und du denkst: „Was stimmt mit mir nicht?”

Nichts. Mit dir stimmt nichts nicht.

Du hast ein Trauma. Ein stilles, unausgesprochenes Trauma. Ein Trauma, das heißt: „Stillen tut weh.”

Warum niemand darüber spricht

Niemand spricht über Stillangst. Weil Stillen schön sein soll. Natürlich. Erfüllend.

Aber für dich ist es: Schmerzhaft.

Und du schämst dich. Weil du denkst:

  • „Ich sollte das lieben.”
  • „Ich bin keine gute Mutter.”
  • „Ich bin schwach.”

Aber du bist nicht schwach. Du bist traumatisiert.

Und Trauma ist real. Auch wenn niemand darüber spricht.

Was Angst mit deinem Körper macht

Angst ist nicht nur im Kopf. Angst ist im Körper.

Sie zeigt sich durch:

  • Verkrampfte Muskeln
  • Flache Atmung
  • Erhöhten Herzschlag
  • Gestaute Milch

Dein Körper ist im Überlebensmodus. Und in diesem Modus gibt es kein Oxytocin. Keine Entspannung. Keinen Milchfluss.

Das ist nicht deine Schuld. Das ist dein Nervensystem, das schreit: „Achtung! Gefahr!”

Was du nicht brauchst

Du brauchst keine Ratschläge. Keine Tipps. Keine Technik.

Du brauchst nicht:

  • „Entspann dich einfach.” (Als ob das so einfach wäre)
  • „Denk an was Schönes.” (Dein Körper glaubt dir nicht)
  • „Du musst positiv denken.” (Dein Trauma bleibt)

Diese Ratschläge helfen nicht. Sie machen es schlimmer. Weil sie deine Angst ignorieren.

Was du brauchst

Du brauchst: Sicherheit.

Sicherheit, dass der Schmerz aufhört. Sicherheit, dass jemand da ist. Sicherheit, dass du nicht alleine bist.

Und Sicherheit entsteht nicht durch Gedanken. Sie entsteht durch Präsenz.

Durch jemanden, der da ist. Der hält. Der sagt: „Ich bin hier. Es ist sicher.”

Erst dann kann dein Nervensystem entspannen. Erst dann kann Oxytocin fließen. Erst dann kann die Angst gehen.

Der Weg aus der Angst

Der Weg aus der Angst ist nicht: positiv denken.

Der Weg aus der Angst ist: Halt finden.

Halt in einem Gegenüber. Halt in Berührung. Halt in dem Wissen: „Ich bin nicht alleine.”

Das ist keine Schwäche. Das ist Heilung.

Was Simon versteht

Simon sieht die Angst. Er sieht das Trauma.

Das Entleeren ist nicht nur physische Hilfe. Es ist emotionale Heilung: „Du bist sicher. Du musst keine Angst haben.”

Und wenn deine Milch längst versiegt ist – wenn kein Tropfen mehr fließt – dann ist das auch okay. Denn es geht nicht um die Milch. Es geht um die Heilung. Das Loslassen der Angst.

Häufige Fragen (FAQ)

Ist Stillangst normal?

Ja. Viele Frauen haben Angst vorm Stillen – aber niemand spricht darüber. Diese Angst ist real und berechtigt, besonders wenn Stillen mit Schmerz verbunden war.

Wie komme ich aus der Angst raus?

Durch Sicherheit. Durch ein Gegenüber, das dein Nervensystem beruhigt. Nicht durch positive Gedanken, sondern durch präsente Nähe.

Bin ich eine schlechte Mutter, weil ich Angst habe?

Nein. Du bist eine traumatisierte Mutter. Trauma ist keine Schwäche. Es ist eine normale Reaktion auf Schmerz.

Was, wenn ich gar keine Milch mehr habe?

Das ist vollkommen okay. Die Angst bleibt oft auch ohne Milch. Simon bietet Raum, um diese Angst loszulassen. Das Entleeren ist ein Ritual der Heilung – ob dabei Tropfen fließen oder nichts, ist zweitrangig.

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Wissenschaftliche Grundlagen: Angst blockiert nachweislich Oxytocin. Alle Studien →

Über den Autor

Simon H. ist kein Therapeut und kein Experte – er ist ein Mann, der eine ehrliche Verbindung sucht. Seine Überzeugung: Die Lösung für viele körperliche Blockaden liegt nicht in Symptombehandlung, sondern in menschlicher Nähe und echtem Vertrauen.

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