Wut im Bauch, Stau in der Brust: Die Verbindung

· 760 Wörter Wut , Aggression , Psychosomatik , unterdrückte Gefühle , Milchstau

Du bist wütend. So wütend.

Auf den Kindsvater, der nicht hilft. Auf die Schwiegermutter, die alles besser weiß. Auf die Situation, die dich gefangen hält.

Aber du sagst es nicht. Du drückst die Wut runter.

Und dein Körper? Er hält sie fest: In der Brust. Als Stau.

Was Wut mit dem Körper macht

Wut ist Energie. Energie, die raus will.

Wenn du wütend bist:

  • Dein Herz rast
  • Deine Muskeln spannen sich an
  • Dein Cortisol steigt
  • Dein Adrenalin steigt

Das ist normal. Das ist Biologie.

Aber was passiert, wenn die Wut nicht raus darf?

Sie bleibt im Körper. Sie landet in den Muskeln. In der Brust. Als Stau.

Warum du deine Wut nicht zeigen darfst

Du zeigst deine Wut nicht, weil:

  • Gute Mütter sind nicht wütend (sie sind liebevoll, geduldig, sanft)
  • Wut ist unangebracht (du solltest dankbar sein, nicht wütend)
  • Wut ist gefährlich (was, wenn du explodierst?)

Also drückst du sie runter. Tief runter.

Und dein Körper trägt die Last.

Wut auf den Kindsvater

Vielleicht ist er weg. Vielleicht ist er da, aber nicht wirklich.

Beides macht wütend:

  • Dass er dich alleine lässt
  • Dass er nicht hilft
  • Dass er schläft, während du wach bist
  • Dass er frei ist, während du gefangen bist

Diese Wut ist berechtigt. Aber du darfst sie nicht zeigen.

Also landet sie im Körper. Als Verspannung. Als Schmerz. Als Milchstau.

Wut auf das Baby

Du wagst es nicht zu denken. Aber du fühlst es: Wut auf das Baby.

Wut, weil:

  • Es schreit und schreit und schreit
  • Es dich braucht, immer
  • Es deine Freiheit nimmt
  • Es dich erschöpft

Diese Wut ist normal. Sie macht dich nicht schlecht.

Aber sie macht dich schuldig. Und Schuld drückt die Wut noch tiefer runter.

In die Brust. Als Stau.

Der Unterschied zwischen Wut und Aggression

Wut ist ein Gefühl. Ein berechtigtes Gefühl.

Aggression ist Handlung. Jemanden verletzen.

Du darfst wütend sein. Das ist menschlich.

Du musst nicht aggressiv sein. Das ist ein Unterschied.

Was unterdrückte Wut im Körper anrichtet

Wenn Wut unterdrückt wird:

  • Sie zeigt sich als Verspannung (vor allem Nacken, Schultern, Kiefer)
  • Sie zeigt sich als Kopfschmerzen (Druck, der raus will)
  • Sie zeigt sich als Milchstau (Energie, die blockiert ist)

Dein Körper trägt, was du nicht ausdrücken darfst.

Warum Wut Oxytocin blockiert

Wut aktiviert dein sympathisches Nervensystem – dein Kampfmodus.

In diesem Modus:

  • Cortisol steigt
  • Adrenalin steigt
  • Oxytocin sinkt

Und ohne Oxytocin fließt keine Milch.

Das ist nicht dein Versagen. Das ist Biologie. Dein Körper bereitet sich auf Kampf vor – nicht auf Stillen.

Was dein Körper braucht

Dein Körper braucht nicht: Wutkontrolle.

Er braucht: Wutausdruck.

Ausdruck der Wut auf eine Weise, die niemandem schadet:

  • Schreien (ins Kissen, ins Auto, in den Wald)
  • Bewegung (Tanzen, Rennen, Boxen)
  • Sprechen (wenn jemand da ist, der zuhört ohne zu bewerten)
  • Weinen (oft kommt nach Wut Trauer)

Erst dann kann die Wut gehen. Erst dann kann der Stau sich lösen.

Der erste Schritt

Frage dich:

  • Auf wen bin ich wütend? (Sei ehrlich)
  • Was darf ich nicht sagen?
  • Was will ich schreien?

Schreib es auf. Oder schrei es raus. Aber lass es nicht im Körper.

Was Simon anbietet

Simon bietet Raum. Raum für Wut.

Das Entleeren ist mehr als Technik. Es ist Erlaubnis: „Du darfst wütend sein. Ich urteile nicht.”

Und wenn deine Milch längst versiegt ist – wenn kein Tropfen mehr fließt – dann ist das auch okay. Denn es geht nicht um die Milch. Es geht um die Wut. Das Loslassen der Energie.

Häufige Fragen (FAQ)

Bin ich eine schlechte Mutter, wenn ich wütend bin?

Nein. Du bist eine ehrliche Mutter. Wut ist ein normales Gefühl. Das macht dich nicht schlecht.

Kann ich wütend sein, ohne aggressiv zu sein?

Ja. Wut ist Gefühl. Aggression ist Handlung. Du darfst wütend sein, ohne jemanden zu verletzen.

Was, wenn ich Angst vor meiner Wut habe?

Dann brauchst du jemanden, der da ist. Jemand, der hält, während du fühlst. Alleine ist es zu gefährlich.

Was, wenn ich gar keine Milch mehr habe?

Das ist vollkommen okay. Wut bleibt oft auch ohne Milch. Simon bietet Raum, sie loszulassen. Das Entleeren ist ein Ritual der Befreiung – ob dabei Tropfen fließen oder nichts, ist zweitrangig.

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Wissenschaftliche Grundlagen: Unterdrückte Wut erhöht Cortisol und blockiert Oxytocin. Alle Studien →

Über den Autor

Simon H. ist kein Therapeut und kein Experte – er ist ein Mann, der eine ehrliche Verbindung sucht. Seine Überzeugung: Die Lösung für viele körperliche Blockaden liegt nicht in Symptombehandlung, sondern in menschlicher Nähe und echtem Vertrauen.

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