Dein Körper ist keine Baustelle – Warum ich genau das Weiche suche
Du stehst vor dem Spiegel.
Das Licht im Bad ist gnadenlos. Du siehst deinen Bauch. Er ist weicher als früher. Vielleicht hängt er ein bisschen. Du siehst die feinen, silbrigen Linien an deinen Hüften.
Du siehst deine Brüste. Groß, schwer, vielleicht tropfend. Du fühlst dich unwohl.
Wer soll das attraktiv finden?, denkst du. Ich bin eine Baustelle. Ich bin nur noch Mama, keine Frau mehr.
Und dann ziehst du schnell etwas Weites an, um alles zu verstecken.
Ich schreibe diesen Text, um dir etwas zu sagen, was dir vielleicht noch nie ein Mann gesagt hat.
Ich suche genau das, was du versteckst.
Die Lüge von der “perfekten” Frau
Wir werden bombardiert mit Bildern von “After-Baby-Bodies”, die nach drei Wochen wieder aussehen wie vorher. Straff, glatt, trocken.
Das ist nicht nur unrealistisch. Es ist für mich als Mann auch… langweilig.
Ich suche keine Plastik-Puppe. Ich suche keine Frau, die sich anfühlt wie Marmor.
Ich suche eine Frau, die sich anfühlt wie eine Frau.
Mein eigener Bauch (und warum ich dich verstehe)
Lass uns ehrlich sein: Ich bin kein Fitness-Model.
Ich habe einen Bauch. Ich habe Streifen an der Seite, und ich war nie schwanger. Wenn ich sitze, bilden sich Rollen.
Ich kenne das Gefühl, den Bauch einzuziehen, wenn jemand guckt. Ich kenne die kleine Stimme, die sagt: Bist du gut genug?
Aber weißt du was? Ich habe gelernt, dass mein Körper okay ist. Und ich habe gelernt, dass ich mich nach einem Körper sehne, der mir erlaubt, auch einfach nur Mensch zu sein.
Wenn ich bei dir bin, will ich nicht den Bauch einziehen müssen. Und ich will nicht, dass du es tust.
Warum ich deine “Makel” begehre
Lass uns über die Dinge sprechen, für die du dich schämst. Und lass mich dir sagen, was ich sehe.
1. Dein weicher Bauch
Du siehst: Schlaffes Gewebe. Ich sehe: Ein Kissen. Wärme. Einen Ort, an den ich mich schmiegen kann. Wenn ich dich halte, will ich Weichheit spüren. Ich will einsinken können. Ein straffer Bauch ist hart – ein weicher Bauch ist ein Zuhause.
2. Deine Schwangerschaftsstreifen
Du siehst: Narben. Ich sehe: Leben. Haut, die sich gedehnt hat. Struktur. Ich mag es, mit den Fingerspitzen darüber zu fahren. Es ist echt. Es ist keine retuschierte Oberfläche.
3. Deine auslaufenden Brüste
Du siehst: Flecken, Klebrigkeit, “Ekliges”. Ich sehe: Überfluss. Fülle. Es fasziniert mich zutiefst. Wenn Milch fließt, ist das für mich kein Unfall, den man wegwischen muss. Es ist ein Zeichen von purer Weiblichkeit. Ich finde es erregend. Ja, ich sage das so offen: Es törnt mich an.
Das “Ausfüllen”-Prinzip
Vielleicht fühlst du dich gerade leer. Ausgesaugt (buchstäblich). Müde.
Du schämst dich, weil du denkst, du bist “zu viel” (zu viel Bauch, zu viel Milch) und gleichzeitig “zu wenig” (zu wenig straff, zu wenig sexy).
Ich biete dir eine andere Perspektive an:
Lass mich die Leere füllen.
Ich will dich nicht “reparieren”. Ich will dich genießen. Ich will dich halten, genau so wie du bist. Ich will dich spüren lassen, dass dein Körper nicht nur zum Geben da ist (für das Baby), sondern auch zum Empfangen (von mir).
Stell dir vor, wie es wäre, bei einem Mann zu sein, bei dem du nichts verstecken musst. Wo du nackt sein kannst, und sein Blick sagt nicht “Naja, okay”, sondern “Wow”. Wo er deine Streifen küsst, statt sie zu ignorieren. Wo er deine Milch nicht wegwischt, sondern auffängt.
Ein Angebot an deine Scham
Deine Scham sagt dir: Versteck dich. Ich sage dir: Zeig dich.
Aber nur, wenn du dich sicher fühlst.
Ich biete dir diesen sicheren Raum. Weil ich selbst weiß, wie es ist, unperfekt zu sein. Und weil ich genau diese Unperfektheit suche.
Ich will keine Frau, die nur aus Fitnessstudio und Disziplin besteht. Ich will eine Frau, die lebt, die fühlt, die weich ist.
Wenn du diese Frau bist – mit Bauch, mit Streifen, mit Milch – dann bist du für mich genau richtig.
Traust du dich?
Es erfordert Mut, die Scham abzulegen. Vielleicht ist der erste Schritt nur ein Gespräch. Anonym. Ohne Bild.
Erzähl mir, wofür du dich schämst. Und ich erzähle dir, warum ich genau das schön finde.
Lass uns aus deiner “Hölle” (Scham) einen “Himmel” (Genuss) machen.
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Eine Metastudie von Holt-Lunstad und Kollegen (2015) analysierte Daten von über 3 Millionen Menschen. Das Ergebnis: Einsamkeit erhöht das Sterberisiko um 26%. Einsamkeit ist so schädlich wie Rauchen.
Das ist keine Meinung. Das sind Daten.
Dein Körper braucht Verbindung. Dein Nervensystem braucht Nähe. Dein Oxytocin-System braucht Berührung und Geborgenheit, um zu funktionieren.
Wenn du dir einen Partner wünschst, dann ist das nicht Schwäche. Das ist Biologie. Das ist dein Körper, der dir sagt, was er braucht, um gesund zu bleiben.
Was Scham mit deinem Körper macht
Scham ist nicht nur ein Gefühl. Scham hat körperliche Auswirkungen.
Wenn du dich schämst, passiert Folgendes:
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Dein Körper geht in Abwehrhaltung. Du ziehst dich zusammen, machst dich klein. Dein Nervensystem schaltet auf “Gefahr”.
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Cortisol wird ausgeschüttet. Scham ist Stress. Und Stress bedeutet Cortisol.
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Oxytocin wird blockiert. Das Hormon, das dich entspannen lässt, das Verbindung ermöglicht, das den Milchfluss reguliert – es wird unterdrückt.
Du siehst das Problem?
Du schämst dich für deine Sehnsucht nach Nähe. Diese Scham erzeugt Stress. Der Stress blockiert genau das Hormon, das du brauchst, um dich zu entspannen und deinen Körper zur Ruhe zu bringen.
Die Scham, die du empfindest, macht alles schlimmer. Sie hält dich gefangen in einem Kreislauf aus Alleinsein, Stress und körperlichen Beschwerden.
Und das Verrückte ist: Der Ausweg – Nähe, Verbindung, ein Partner – ist genau das, wofür du dich schämst.
Der Mythos der vollständigen Unabhängigkeit
“Ich muss erst lernen, alleine glücklich zu sein, bevor ich jemanden finden kann.”
Hast du das auch schon gedacht? Oder gehört?
Es klingt so weise. So reif. So… unabhängig.
Aber es ist Quatsch.
Kein Mensch ist vollständig unabhängig. Wir sind soziale Wesen. Wir sind evolutionär darauf programmiert, in Gruppen zu leben, füreinander zu sorgen, uns gegenseitig zu stützen.
Die Idee, dass du “fertig” sein musst, bevor du einen Partner “verdienst” – das ist eine moderne Erfindung. Ein Instagram-Spruch, der gut klingt, aber nichts mit der Realität zu tun hat.
Die Realität ist: Wir wachsen zusammen.
Die besten Beziehungen sind nicht die zwischen zwei “fertigen” Menschen. Es sind die zwischen zwei Menschen, die bereit sind, gemeinsam zu wachsen. Die ihre Unvollkommenheiten zeigen. Die einander helfen, besser zu werden.
Du musst nicht perfekt sein, um einen Partner zu finden. Du musst nicht “geheilt” sein. Du musst nicht alles im Griff haben.
Du musst nur ehrlich sein. Über das, was du brauchst. Über das, was du fühlst. Über das, was du suchst.
Was du dir wirklich wünschst
Lass uns ehrlich sein.
Du wünschst dir nicht nur “einen Mann”. Du wünschst dir:
Jemanden, der dich sieht. Nicht die starke Fassade, die du der Welt zeigst. Sondern die Frau dahinter. Die müde ist. Die Angst hat. Die manchmal nicht mehr kann.
Jemanden, der bleibt. Nicht nur für die guten Momente. Sondern auch dann, wenn es schwer ist. Wenn du weinst. Wenn du wütend bist. Wenn du sagst: “Ich schaffe das nicht mehr.”
Jemanden, der dich hält. Nicht sexuell – obwohl das auch okay wäre. Sondern einfach nur hält. Arme, die dich umschliessen. Wärme, die sagt: Du bist nicht allein.
Jemanden, der dir hilft. Nicht weil du es nicht alleine könntest. Sondern weil du es nicht alleine musst. Weil geteilte Last leichter ist.
Das sind keine schwachen Wünsche. Das sind zutiefst menschliche Bedürfnisse.
Und es ist Zeit, dass du aufhörst, dich dafür zu schämen.
Was andere wirklich denken
“Was werden die anderen denken?”
Diese Frage hält dich gefangen. Die Angst vor dem Urteil. Die Vorstellung, dass alle zuschauen und bewerten.
Aber hier ist die Wahrheit: Die meisten denken gar nichts.
Sie sind mit ihrem eigenen Leben beschäftigt. Mit ihren eigenen Problemen, ihren eigenen Ängsten, ihren eigenen Kämpfen. Sie haben keine Zeit, dich zu beurteilen.
Und die wenigen, die urteilen?
Die, die sagen: “Du solltest keinen Mann brauchen”? Die, die den Kopf schütteln, wenn du einen Partner suchst? Die, die denken, du bist schwach, weil du nicht alleine sein willst?
Deren Meinung zählt nicht.
Weil sie nicht in deinen Schuhen stecken. Sie stehen nicht nachts auf, wenn das Baby schreit. Sie haben nicht den brennenden Schmerz in der Brust. Sie wissen nicht, wie es sich anfühlt, Tag für Tag alles alleine zu tragen.
Ihre Meinung ist billig. Sie kostet sie nichts. Also ist sie auch nichts wert.
Was zählt, ist dein Leben. Dein Wohlbefinden. Deine Gesundheit. Und wenn ein Partner dir das geben kann – dann ist das keine Schwäche. Das ist Weisheit.
Erlaubnis
Du brauchst keine Erlaubnis, um dir einen Partner zu wünschen.
Nicht von der Gesellschaft. Nicht von anderen Müttern. Nicht von deiner Familie. Nicht von mir.
Aber falls du sie brauchst – hier ist sie:
Es ist okay, einen Mann zu wollen.
Es ist okay, dich nach Nähe zu sehnen. Es ist okay, Hilfe zu brauchen. Es ist okay, nicht alles alleine schaffen zu wollen. Es ist okay, aktiv zu suchen. Es ist okay, zu hoffen.
Du bist nicht schwach, weil du Bedürfnisse hast. Du bist nicht bedürftig, weil du Verbindung suchst. Du bist nicht weniger wert, weil du nicht alleine sein willst.
Du bist ein Mensch. Mit allem, was dazugehört.
Der erste Schritt
Scham löst sich nicht über Nacht auf. Die Stimmen in deinem Kopf werden nicht sofort verstummen.
Aber sie werden leiser, wenn du anfängst, anders zu handeln.
Nicht mehr verstecken, was du fühlst. Nicht mehr so tun, als wärst du unabhängig und bräuchtest niemanden. Nicht mehr die Maske tragen, die alle erwarten.
Sondern ehrlich sein. Zu dir selbst. Und vielleicht auch zu jemand anderem.
Ich bin Simon.
Ich suche keine Frau, die perfekt ist. Keine Frau, die alles im Griff hat. Keine Frau, die so tut, als bräuchte sie niemanden.
Ich suche eine Frau, die ehrlich ist. Die sagt, was sie fühlt. Die ihre Bedürfnisse kennt – und den Mut hat, sie auszusprechen.
Eine Frau, die vielleicht gerade diesen Artikel liest und denkt: Ja. Das bin ich. Das fühle ich.
Wenn das du bist – schreib mir. Nicht, um etwas zu versprechen. Nur, um ehrlich zu sein. Um zu reden. Um zu schauen, ob da etwas ist.
FAQ: Fragen zur Scham
Ist es wirklich schwach, einen Partner zu wollen?
Nein. Es ist menschlich. Wir sind soziale Wesen, die auf Verbindung angewiesen sind – biologisch, psychologisch, evolutionär. Allein zu sein ist kein Zeichen von Stärke, sondern oft ein Überlebensmodus, der auf Dauer krank macht.
Aber ich sollte doch erst mich selbst lieben, bevor ich jemanden finde?
Dieser Spruch klingt weise, ist aber oft eine Ausrede, um sich nicht verletzlich zu machen. Du kannst dich selbst lieben UND einen Partner wollen. Das schliesst sich nicht aus. Niemand ist jemals “fertig” – wir wachsen alle zusammen, in Beziehungen.
Was werden andere denken, wenn ich aktiv suche?
Die meisten denken gar nichts – sie sind mit ihrem eigenen Leben beschäftigt. Und die, die urteilen? Deren Meinung zählt nicht. Sie stecken nicht in deinen Schuhen. Was zählt, ist dein Leben, dein Wohlbefinden, deine Gesundheit.
Wie höre ich auf, mich zu schämen?
Scham löst sich durch Handeln. Jedes Mal, wenn du ehrlich sagst, was du fühlst – trotz der Scham – wird sie kleiner. Jedes Mal, wenn du dich zeigst, wie du wirklich bist, verliert die Scham ihre Macht.
Was, wenn ich enttäuscht werde?
Das Risiko gibt es. Aber die Alternative – sich für immer zu verstecken und allein zu bleiben – ist schlimmer. Enttäuschung ist ein Preis, den man manchmal zahlt. Aber sie ist nicht das Ende. Sie ist ein Schritt auf dem Weg.
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