Bin ich eine schlechte Mutter? Die Wahrheit über Schuldgefühle

· 887 Wörter Schuldgefühle , schlechte Mutter , Milchstau , Mutterrolle , Selbstfürsorge

Du liegst nachts wach und denkst: „Ich bin eine schlechte Mutter.”

Weil dein Körper nicht funktioniert. Weil die Milch staut. Weil du manchmal keine Lust hast zu stillen. Weil du dich fragst, ob du jemals wieder Energie haben wirst.

Und dann kommt die Scham. Die Scham, dass du nicht perfekt bist. Dass du Bedürfnisse hast. Dass du nicht alles alleine schaffst.

Lass mich dir etwas sagen: Du bist keine schlechte Mutter.

Du bist eine Frau, die zu viel alleine trägt.

Woher kommen diese Gedanken?

Die Stimme in deinem Kopf ist laut. Sie sagt:

„Eine gute Mutter opfert sich auf.”
„Eine gute Mutter funktioniert immer.”
„Eine gute Mutter hat keine eigenen Bedürfnisse.”

Aber niemand hat dir gesagt, woher diese Stimme kommt. Sie ist nicht deine. Sie ist die Stimme der Gesellschaft. Der Schwiegermutter. Der perfekten Instagram-Mütter.

Sie ist eine Lüge.

Und dein Körper weiß das. Er rebelliert. Der Milchstau kommt. Die Erschöpfung wird übermächtig. Er schreit: „Ich kann nicht mehr!”

Aber du denkst: „Ich bin schwach.”

Nein. Du bist nicht schwach. Du bist überlastet.

Was Milchstau wirklich bedeutet

Milchstau ist kein Zeichen dafür, dass du versagst. Es ist ein Signal deines Körpers:

  • „Ich bin überlastet.”
  • „Ich brauche Ruhe.”
  • „Ich brauche Nähe.”
  • „Ich brauche jemanden, der da ist.”

Dein Körper schreit nach Unterstützung. Nach Entlastung. Nach einem Gegenüber, das hält.

Das ist keine Schwäche. Das ist Biologie.

Eine stillende Mutter ist das verletzlichste Wesen der Welt. Sie braucht Schutz. Wenn dieser Schutz fehlt, rebelliert der Körper.

Der Stau ist nicht dein Versagen. Er ist ein Zeichen, dass du nicht alleine sein solltest.

Die Perfektionsfalle

Du hast gelernt: „Wenn ich nur perfekt bin, bin ich genug.”

Aber perfekt sein ist ein Kampf. Ein Kampf, den du nicht gewinnen kannst. Weil Perfektion eine Illusion ist.

Du gibst alles. Du stillst. Du kochst. Du putzt. Du funktionierst.

Aber es reicht nie. Die Stimme sagt: „Du könntest mehr tun.”

Und dann kommt der Milchstau. Und die Stimme wird lauter: „Siehst du? Du kannst nicht mal das richtig.”

Aber stopp. Der Milchstau ist nicht dein Versagen. Er ist ein Signal, dass du zu viel trägst. Dass du Entlastung brauchst.

Nicht Perfektion. Sondern Hilfe.

Darf ich Bedürfnisse haben?

Ja. Tausendmal ja.

Du bist nicht nur Mutter. Du bist eine Frau. Eine Frau mit einem Körper, der nach Berührung schreit. Mit Gefühlen, die gehört werden wollen. Mit Bedürfnissen, die berechtigt sind.

Du darfst dir wünschen:

  • Dass jemand da ist
  • Dass jemand dich hält
  • Dass jemand sagt: „Du musst nicht perfekt sein”

Diese Wünsche machen dich nicht egoistisch. Sie machen dich menschlich.

Selbstfürsorge ist kein Luxus. Sie ist Überlebensstrategie.

Wenn du keine Lust mehr aufs Stillen hast

Vielleicht hast du diesen Gedanken schon gehabt: „Ich will nicht mehr stillen.”

Und dann kommt die Scham. Die Scham, dass du dein Kind im Stich lässt. Dass du nicht genug liebst.

Aber stopp. Du darfst keine Lust haben. Du darfst überfordert sein. Du darfst sagen: „Ich brauche Hilfe.”

Das macht dich nicht schlecht. Das macht dich ehrlich.

Stillen ist nicht nur biologische Funktion. Es ist emotionale Arbeit. Und wenn diese Arbeit zu schwer wird, dann ist das ein Signal: Du brauchst Entlastung.

Die Wahrheit: Du bist genug

Du bist keine schlechte Mutter, weil du Milchstau hast.

Du bist keine schlechte Mutter, weil du müde bist.

Du bist keine schlechte Mutter, weil du Bedürfnisse hast.

Du bist eine Mutter, die zu viel alleine trägt. Eine Mutter, die Unterstützung braucht. Eine Mutter, die das Recht hat, auch Frau zu sein.

Und wenn da jemand wäre – jemand, der dich hält, der da ist, der sagt: „Ich habe dich” – dann würde der Stau verschwinden.

Nicht weil du plötzlich perfekt wärst. Sondern weil dein Körper endlich entspannen könnte.

Was Simon anbietet

Simon bietet keine Ratschläge. Keine Perfektion. Keine Bewertung.

Er bietet: Raum.

Raum, um keine perfekte Mutter zu sein. Raum, um Bedürfnisse zu haben. Raum, um die Frau zu sein, die du bist.

Das Entleeren ist mehr als Hilfe. Es ist Anerkennung: „Du bist mehr als deine Milch. Du bist eine Frau.”

Und wenn deine Milch längst versiegt ist – wenn kein Tropfen mehr fließt – dann ist das auch okay. Denn es geht nicht um die Milch. Es geht um dich.

Häufige Fragen (FAQ)

Bin ich eine schlechte Mutter, weil ich manchmal keine Lust aufs Stillen habe?

Nein. Du bist eine ehrliche Mutter. Eine Mutter, die ihre Grenzen kennt. Das ist keine Schwäche – das ist Stärke.

Bin ich egoistisch, wenn ich an mich denke?

Nein. Egoismus ist, anderen zu schaden, um sich selbst zu nützen. Selbstfürsorge ist, für sich zu sorgen, damit du für andere da sein kannst. Das ist ein Unterschied.

Was, wenn alle sagen, ich sollte einfach durchhalten?

Dann darfst du ihnen nicht glauben. Durchhalten funktioniert nicht, wenn dein Körper nach Hilfe schreit. Du darfst um Unterstützung bitten.

Was, wenn ich gar keine Milch mehr habe?

Das ist vollkommen okay. Es geht nicht um die Milch. Es geht um die Intimität, das Vertrauen, die körperliche Nähe. Deine Präsenz zählt – nicht deine Milchleistung.

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Über den Autor

Simon H. ist kein Therapeut und kein Experte – er ist ein Mann, der eine ehrliche Verbindung sucht. Seine Überzeugung: Die Lösung für viele körperliche Blockaden liegt nicht in Symptombehandlung, sondern in menschlicher Nähe und echtem Vertrauen.

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