Lust beim Stillen: Warum dein Körper so reagiert

· 476 Wörter Lust , Stillen , Oxytocin , Tabu

Du stillst. Und plötzlich spürst du etwas, das nicht da sein sollte.

Ein Kribbeln. Ein Gefühl. Etwas, das sich anfühlt wie… Lust.

Und sofort kommt die Scham. Die Panik. Die Stimme, die schreit: „Das ist falsch! Du bist eine Mutter!”

Aber die Wahrheit ist: Du bist normal.

Warum dein Körper so reagiert

Beim Stillen wird Oxytocin freigesetzt. Das Hormon, das den Milchspendereflex auslöst.

Aber Oxytocin ist nicht nur das Stillhormon. Es ist auch:

  • Das Bindungshormon
  • Das Vertrauenshormon
  • Das Lusthormon

Ja, Lusthormon. Dasselbe Hormon, das bei tiefer körperlicher Intimität freigesetzt wird.

Dein Körper macht keinen Unterschied. Berührung ist Berührung. Und Berührung an sensiblen Stellen löst Oxytocin aus.

Das ist keine Perversion. Das ist Biologie.

Du bist nicht allein

Viele Frauen empfinden das. Aber niemand spricht darüber.

Warum? Weil die Gesellschaft sagt: „Mütter sind rein. Lust ist unrein.”

Aber das ist eine Lüge. Eine gefährliche Lüge.

Denn sie macht dich glauben, du bist falsch. Aber du bist nicht falsch. Du bist menschlich.

Die Scham, die dich lähmt

Wenn du Lust empfindest, kommt die Scham. Sofort.

Du denkst:

  • „Ich bin eine schlechte Mutter.”
  • „Ich darf das nicht fühlen.”
  • „Wenn jemand das wüsste…”

Aber Scham ist keine Wahrheit. Scham ist eine Emotion. Und sie lügt.

Die Wahrheit ist: Du bist nicht schlecht. Du bist ehrlich.

Was du tun kannst

Nicht: Mit dem Stillen aufhören. Nicht: Dich selbst dafür hassen.

Sondern:

  1. Akzeptiere, dass dein Körper so reagiert. Das ist nicht deine Schuld.
  2. Unterscheide zwischen Gefühl und Handlung. Ein Gefühl zu haben, bedeutet nicht, dass du etwas Falsches tust.
  3. Sprich darüber. Mit einer Hebamme, einer Therapeutin, jemandem, der versteht.

Das Gefühl macht dich nicht zur schlechten Mutter

Du stillst dein Baby aus Liebe. Aus Fürsorge. Aus dem Wunsch, es zu ernähren.

Dass dein Körper dabei Lust empfindet, ändert nichts daran. Es macht dich nicht zu einer schlechten Mutter.

Es macht dich zu einer ehrlichen Frau.

Was, wenn du dir wünschst, dass es anders ist?

Viele Frauen denken: „Ich wünschte, jemand anderes würde mich entleeren. Nicht das Baby. Sondern ein Mann.”

Und dann kommt die Scham. Noch stärker.

Aber auch dieser Wunsch ist nicht falsch. Er ist ehrlich.

Er zeigt: Du sehnst dich nach einer anderen Form von Intimität. Einer, die nicht nur funktional ist, sondern verbindend.

Die Erlaubnis, die du brauchst

Du wartest auf Erlaubnis. Von der Gesellschaft. Von anderen Müttern.

Aber die einzige Erlaubnis, die du brauchst, ist deine eigene.

Die Erlaubnis zu sagen: „Mein Körper reagiert so. Und das ist okay.”

Das ist keine Rechtfertigung. Das ist Befreiung.


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Wissenschaftliche Grundlagen: Oxytocin und körperliche Reaktionen sind messbar: Alle 16 Studien →

Über den Autor

Simon H. ist kein Therapeut und kein Experte – er ist ein Mann, der eine ehrliche Verbindung sucht. Seine Überzeugung: Die Lösung für viele körperliche Blockaden liegt nicht in Symptombehandlung, sondern in menschlicher Nähe und echtem Vertrauen.

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