Muttersein ist einsam: Die Wahrheit, die niemand hören will

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Muttersein ist einsam: Das Geständnis, das sich niemand traut

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Du sitzt auf dem Sofa.

Dein Baby liegt an deiner Brust. Es trinkt, schläft, atmet. Dieses kleine Wunder, das du erschaffen hast.

Und trotzdem – in diesem Moment, umgeben von so viel Liebe – fühlst du dich einsamer als je zuvor in deinem Leben.

Muttersein ist einsam.

Und niemand sagt dir das vorher.

Die Einsamkeit, die niemand sieht

Von aussen sieht alles perfekt aus.

Du hast ein gesundes Baby. Ein Dach über dem Kopf. Vielleicht sogar eine Hebamme, die regelmässig vorbeikommt.

Aber innen?

Innen ist da diese Leere. Diese Stille, wenn das Baby endlich schläft und du merkst: Da ist niemand, mit dem du reden kannst. Niemand, der fragt, wie es DIR geht. Niemand, der dich hält.

Du bist den ganzen Tag mit einem Menschen zusammen – und fühlst dich trotzdem allein.

Das ist das Paradox der Mutterschaft, über das niemand spricht.

Warum dich niemand versteht

Wenn du sagst: “Ich fühle mich einsam”, dann antworten sie:

“Aber du hast doch dein Baby!” “Geniess die Zeit, sie geht so schnell vorbei.” “Du bist nie allein – du hast immer jemanden bei dir.”

Und du verstummst. Weil du nicht erklären kannst, dass Einsamkeit nichts mit Alleinsein zu tun hat.

Du kannst in einem Raum voller Menschen einsam sein. Du kannst mit einem Baby im Arm einsam sein. Du kannst inmitten von Liebe verhungern – nach erwachsener Verbindung.

Was dein Körper dir sagt

Einsamkeit ist nicht nur ein Gefühl. Es ist ein körperlicher Zustand.

Forschende haben gemessen, was im Körper passiert, wenn Menschen sich dauerhaft einsam fühlen:

  • Cortisol steigt – dein Stresssystem läuft auf Hochtouren
  • Oxytocin sinkt – das Hormon für Bindung und Entspannung fehlt
  • Entzündungswerte steigen – dein Körper reagiert wie auf eine Bedrohung
  • Immunsystem wird schwächer – du wirst anfälliger

Und jetzt denk an deinen Milchstau.

Der Milchspendereflex braucht Oxytocin. Er braucht Entspannung. Er braucht das Gefühl von Sicherheit.

Wenn du dich dauerhaft einsam fühlst, fehlt deinem Körper genau das.

Die Einsamkeit der Single Mama

Für Mamas in Partnerschaften ist es schon schwer. Aber für Single Mamas?

Du hast niemanden, der nachts aufsteht. Niemanden, der das Baby nimmt, damit du duschen kannst. Niemanden, der dich fragt: “Wie war dein Tag?”

Du bist 24/7 allein verantwortlich. Und wenn das Baby endlich schläft, ist da – Stille.

Keine Arme, in die du fallen kannst. Kein Körper neben dir im Bett. Keine Stimme, die sagt: “Du machst das gut.”

Nur du. Und die Einsamkeit.

Das Eingeständnis, das heilt

Der erste Schritt ist nicht, die Einsamkeit zu “lösen”.

Der erste Schritt ist, sie zuzulassen.

Zu sagen: Ja, ich bin einsam. Und das ist okay.

Es macht dich nicht zu einer schlechten Mutter. Es macht dich nicht undankbar. Es macht dich menschlich.

Du bist nicht dafür gemacht, Mutterschaft alleine zu bewältigen. Kein Mensch ist das. In jeder Kultur, zu jeder Zeit, gab es ein Netzwerk von Menschen um frischgebackene Mütter herum.

Dass du heute alleine dasitzt, mit einem Baby an der Brust und Tränen in den Augen – das ist nicht dein Versagen. Das ist das Versagen einer Gesellschaft, die Mütter isoliert und dann sagt: “Du schaffst das schon.”

Was du wirklich brauchst

Nicht noch mehr Tipps zum Thema Selbstfürsorge. Nicht “Gönn dir mal ein Bad”. Nicht “Ruf doch mal eine Freundin an”.

Du brauchst echte, tiefe, körperliche Verbindung.

Jemand, der dich hält. Jemand, der da ist – nicht für das Baby, sondern für DICH. Jemand, der versteht, dass du gerade zwei Menschen am Leben hältst und dabei selbst verdurstest.

Die Einsamkeit der Mutterschaft ist real. Und sie verdient mehr als Ratschläge. Sie verdient Präsenz.

Die Frage, die ich dir stelle

Wann hast du zuletzt jemandem erzählt, wie einsam du dich wirklich fühlst?

Nicht die “alles gut”-Version. Sondern die Wahrheit.

Vielleicht ist jetzt der Moment, das zu ändern.


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Wenn du Anzeichen einer postpartalen Depression hast (anhaltende Hoffnungslosigkeit, Gedanken dir selbst zu schaden), wende dich bitte an eine Fachperson. Diese Website ersetzt keine professionelle Hilfe.

Über den Autor

Simon H. ist kein Therapeut und kein Experte – er ist ein Mann, der eine ehrliche Verbindung sucht. Seine Überzeugung: Die Lösung für viele körperliche Blockaden liegt nicht in Symptombehandlung, sondern in menschlicher Nähe und echtem Vertrauen.

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