Zu viel wollen in der Beziehung – Dein Recht auf Nähe

· 1145 Wörter Bedürftigkeit , Selbstwert , Beziehung , Sehnsucht , Verletzlichkeit

Du hast es wieder getan.

Du hast geschwiegen, obwohl du etwas sagen wolltest. Du hast gelächelt, obwohl du traurig warst. Du hast gesagt “Alles gut”, obwohl nichts gut war.

Weil du Angst hattest. Angst, zu viel zu sein. Zu bedürftig. Zu anstrengend. Zu… viel.

Diese Angst. Sie ist wie ein Schatten, der dich überallhin begleitet. In jeder Beziehung. In jeder Freundschaft. Sogar, wenn du allein bist.

Der Satz, der alles kaputt macht

Irgendwann hat dir jemand gesagt – oder du hast es dir selbst gesagt:

“Du willst zu viel.”

Vielleicht war es ein Ex, der keine Nähe wollte. Vielleicht eine Mutter, die überfordert war. Vielleicht die Gesellschaft, die “unabhängige Frauen” feiert und “bedürftige” verurteilt.

Und du hast es geglaubt.

Du hast angefangen, dich kleiner zu machen. Weniger zu fordern. Deine Bedürfnisse zu verstecken wie ein schmutziges Geheimnis. Damit niemand sieht, wie hungrig du wirklich bist.

Die Wahrheit über deine Bedürfnisse

Hier ist, was dir niemand sagt:

Deine Bedürfnisse sind nicht zu gross. Du hast nur zu lange zu wenig bekommen.

Stell dir vor, du hast drei Tage nichts gegessen. Dann sitzt du vor einem Buffet. Natürlich willst du alles. Natürlich ist dein Hunger “zu viel” – für jemanden, der gerade gefrühstückt hat.

So ist es mit emotionalen Bedürfnissen.

Wenn du jahrelang keine echte Nähe hattest. Keine Berührung, die satt macht. Keine Präsenz, die dich entspannen lässt. Dann ist dein Hunger riesig. Nicht weil du gierig bist – sondern weil du verhungerst.

Was du wirklich brauchst vs. was du dir erlaubst

Du brauchst:

  • Berührt zu werden, ohne etwas dafür zu leisten
  • Gehalten zu werden, ohne dich dafür zu rechtfertigen
  • Gehört zu werden, ohne dass man dich “reparieren” will
  • Nähe, die nicht mit Forderungen kommt

Was du dir erlaubst:

  • Das Minimum. Oder weniger.

Du hast gelernt, mit Krümeln zufrieden zu sein. Und nennst es “selbstständig”. Du hast gelernt, nichts zu erwarten. Und nennst es “realistisch”.

Aber dein Körper weiss es besser. Er schreit. Leise zuerst. Dann lauter. Bis du ihn nicht mehr ignorieren kannst.

Die richtigen Menschen vs. die falschen

Hier ist das Geheimnis, das ich gelernt habe:

Die falschen Menschen finden dich immer “zu viel”. Die richtigen finden dich genau richtig.

Wenn jemand sagt “Du willst zu viel”, dann sagt er eigentlich: “Ich kann nicht so viel geben.” Das ist keine Aussage über dich. Das ist eine Aussage über seine Kapazität.

Die richtigen Menschen – und ja, sie existieren – werden dich ansehen und denken: Endlich jemand, der ehrlich ist. Endlich jemand, der weiss, was sie will.

Deine Bedürfnisse sind kein Bug. Sie sind ein Feature. Sie helfen dir, die Falschen auszusortieren.

Die Erlaubnis, die du dir selbst geben musst

Du darfst wollen.

Du darfst Nähe wollen. Du darfst Zärtlichkeit wollen. Du darfst gehalten werden wollen.

Du darfst sagen: “Ich brauche mehr als das hier.”

Du darfst aufhören, dich für deine Menschlichkeit zu entschuldigen.

Das ist keine Schwäche. Das ist Stärke. Die Stärke, zu dir selbst zu stehen. Die Stärke, nicht mehr zu lügen – weder dir noch anderen.

Die Momente, in denen du dich verrätst

Du erkennst sie, oder? Die Momente, in denen du dich kleiner machst als du bist.

Er fragt: “Was willst du heute machen?” Und statt zu sagen, was du wirklich willst, sagst du: “Mir egal, du entscheidest.”

Du brauchst eine Umarmung. Dringend. Aber du sagst nichts. Weil du nicht “bedürftig” sein willst.

Du willst mehr Zeit mit ihm. Aber du schluckst es runter. Weil du nicht “klammern” willst.

Jedes Mal, wenn du deine Wahrheit runterschluckst, verrätst du dich selbst. Ein kleiner Verrat. Kaum spürbar. Aber er sammelt sich an. Bis du eines Tages nicht mehr weisst, was du eigentlich willst – weil du so lange so getan hast, als würdest du nichts wollen.

Was passiert, wenn du immer gibst und nie nimmst

Du bist gut im Geben. Im Dasein für andere. Im Zuhören, Trösten, Unterstützen.

Aber Nehmen? Das fällt dir schwer.

“Ich will niemandem zur Last fallen.” “Ich komme klar.” “Mir geht’s gut.”

Das Problem: Eine Beziehung, in der du nur gibst, ist keine Beziehung. Es ist ein Opfer. Und Opfer machen müde. Bitter. Leer.

Du hast ein Recht zu nehmen. Ein Recht, etwas zu bekommen. Ein Recht, dass jemand für dich da ist – nicht nur umgekehrt.

Das ist keine Schwäche. Das ist Balance.

Die Stimmen, die dich klein halten

Sie sind in deinem Kopf. Die Stimmen der Vergangenheit.

Die Mutter, die sagte: “Sei nicht so anstrengend.”

Der Ex, der sagte: “Du bist zu viel.”

Die Gesellschaft, die sagt: “Starke Frauen brauchen niemanden.”

Diese Stimmen sind nicht die Wahrheit. Sie sind die Meinungen von Menschen, die selbst nicht geben konnten. Die selbst überfordert waren. Die selbst Angst hatten vor echter Nähe.

Du hast diese Stimmen nicht gewählt. Aber du kannst wählen, ihnen nicht mehr zu glauben.

Der Unterschied zwischen Bedürftigkeit und Bedürfnissen

Lass mich das klarstellen:

Bedürfnisse sind menschlich. Jeder hat sie. Sie zu haben ist normal.

Bedürftigkeit ist, wenn du deine Bedürfnisse nicht kommunizierst, sondern erwartest, dass andere sie erraten. Wenn du passiv-aggressiv wirst, weil niemand deine unausgesprochenen Wünsche erfüllt.

Du bist nicht bedürftig, wenn du sagst: “Ich brauche eine Umarmung.”

Du bist bedürftig, wenn du schmollst, weil niemand gemerkt hat, dass du eine brauchst.

Der Unterschied ist Kommunikation. Ehrlichkeit. Klarheit.

Und das – Ehrlichkeit über deine Bedürfnisse – ist eine Stärke. Keine Schwäche.

Was du verdienst (auch wenn du es nicht glaubst)

Du verdienst:

  • Jemanden, der fragt, wie es dir geht – und die Antwort hören will
  • Jemanden, der dich hält, ohne dass du darum betteln musst
  • Jemanden, der deine Bedürfnisse nicht als Problem sieht, sondern als Einladung
  • Jemanden, der sagt: “Erzähl mir mehr” statt “Komm drüber weg”
  • Jemanden, der da ist – nicht nur wenn es bequem ist

Lies das nochmal. Langsam.

Das sind keine unrealistischen Erwartungen. Das sind die Grundlagen einer echten Verbindung. Und du verdienst sie.

Was ich dir anbiete

Ich bin ein Mann, der keine Angst vor deinen Bedürfnissen hat.

Ich finde es nicht “zu viel”, wenn du Nähe willst. Ich finde es ehrlich.

Ich finde es nicht “bedürftig”, wenn du gehalten werden willst. Ich finde es menschlich.

Ich finde es nicht “anstrengend”, wenn du sagst, was du brauchst. Ich finde es mutig.

Ich suche eine Frau, die aufgehört hat, sich zu verstecken. Die ihre Stimme wiederfindet. Die sagt: “Das hier bin ich. Mit allem, was ich brauche. Ohne Entschuldigung.”

Wenn du diese Frau bist – oder sein willst – dann schreib mir. Nicht perfekt. Nicht erst wenn du “bereit” bist. Jetzt. So wie du bist.

Deine Bedürfnisse sind willkommen hier.

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Über den Autor

Simon H. ist kein Therapeut und kein Experte – er ist ein Mann, der eine ehrliche Verbindung sucht. Seine Überzeugung: Die Lösung für viele körperliche Blockaden liegt nicht in Symptombehandlung, sondern in menschlicher Nähe und echtem Vertrauen.

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